Johanna Rafalski: Eine Künstlerin zwischen Design und audiovisuellen Tagebüchern
Johanna Rafalski, geboren 1990 im Südwesten Deutschlands, ist eine vielseitige Kommunikationsdesignerin und Künstlerin, die seit über sieben Jahren in Bremen lebt. Ihre künstlerische Praxis umfasst Zeichnung, Malerei und Videokunst – Disziplinen, die sie meisterhaft miteinander verbindet, um persönliche und universelle Geschichten zu erzählen. Ihre Ausbildung führte sie von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg bis zur Hochschule für Künste Bremen, wo sie einen Master in Kultur und Identität erwarb.

Ein audiovisuelles Tagebuch: BsAs_Diario
Eines ihrer bekanntesten Projekte ist die Videoreihe „BsAs_Diario“, ein künstlerisches Tagebuch, das während ihres Auslandssemesters in Buenos Aires 2016 und 2017 entstand. Die Serie besteht aus 19 Kapiteln, die Rafalskis Erlebnisse in der argentinischen Hauptstadt dokumentieren – jede Woche eingefangen in etwa einer Minute Videomaterial. Gefilmt mit ihrer Handykamera und unterlegt mit Originaltönen sowie selbst geschriebenen Gedichten, entwickelte Rafalski eine symbolische Sprache, die persönliche Erfahrungen vermittelt, ohne dabei zu konkret zu werden.

Die Videos wurden wöchentlich auf ihrem Facebook-Kanal veröffentlicht und ermöglichten Einblicke in ihre kreative Verarbeitung der kulturellen und sozialen Eindrücke, die sie in Buenos Aires sammelte. „Die Zeit in Argentinien war zweifellos ein Meilenstein für meine persönliche und künstlerische Entwicklung“, reflektiert Rafalski. Die pulsierende Energie der Stadt und die gegenseitige Unterstützung unter Kreativschaffenden prägten nachhaltig ihre Kunst.

Zwischen Kunst und Design
Neben ihrer freien künstlerischen Arbeit ist Johanna Rafalski als Designerin tätig und beteiligt sich aktiv an der Kunstszene Bremens. Sie präsentierte ihre Werke bei Veranstaltungen wie dem Kunst Markt Walle und setzte sich in ihren jüngeren Projekten auch mit politischen Themen auseinander. Ihr Kurzfilm „Spargelrepublik Deutschland“, der bei der Jahresausstellung der Hochschule für Künste Bremen gezeigt wurde, thematisiert moderne Formen des Kolonialismus und regt zur kritischen Auseinandersetzung an.

Kunst als Begegnung
Johanna Rafalskis Werk steht exemplarisch für eine Kunst, die persönliche Geschichten mit kollektiven Erfahrungen verbindet. Ihre Videoprojekte und Installationen laden Betrachter ein, sich auf intime und nachdenkliche Reisen zu begeben – sei es durch Gedichte, Klänge oder bewegte Bilder.

Weitere Einblicke in ihre aktuelle Arbeit gibt sie regelmäßig auf ihrem Instagram-Profil, wo sie Projekte, Inspirationen und Ausschnitte aus ihrem Alltag teilt. Rafalskis Kunst ist ein lebendiger Beweis dafür, wie kreativ gelebte Erfahrung Brück