Tiahui: Eine mexikanische Tanzgruppe in Bremen, die kulturelle Brücken schlägt

Im September 2019 starteten Claudia und Rosalba in der Facebook-Gruppe „Mexicanos in Bremen“ einen Aufruf, regionale mexikanische Tänze zu proben. Wer einen Tanzrock und Tanzschuhe hatte, sollte sich zu den Proben im Casa Cultural einfinden. Dieser Aufruf fand schnell Anklang, und so begann die Geschichte der Gruppe, die heute unter dem Namen Tiahui bekannt ist.

Eine Gruppe, die zusammenwächst

Was als kleine Initiative begann, entwickelte sich rasch zu einer stetig wachsenden Gemeinschaft. In den ersten Monaten trafen sich Frauen wie Itzel, Claudia, Rosalba, Kathia, Orly und viele andere, darunter Lola, die anfangs als Choreografin fungierte. Einige der Frauen brachten ihre Kinder mit, um zu sehen, ob auch sie Teil der Gruppe werden könnten – von diesen blieben schließlich Sophie und Marly.

Heute zählt die Gruppe neben den Gründungsmitgliedern auch Ivonne, Mariana, Mayté und Lilia zu ihren Reihen. Der Name Tiahui, der aus einer Mischung von Nahuatl, Spanisch und Deutsch besteht, symbolisiert die Verbindung zwischen Deutschland und Mexiko – „Tiahui“ bedeutet „Vorwärts!“ auf Nahuatl und drückt die Entschlossenheit aus, ihre Leidenschaft für den Tanz immer weiter zu fördern.

Tanz als kulturelle Verbindung

Die Tänze, die Tiahui heute aufführt, sind ein wichtiger Teil der mexikanischen Kultur, und jeder Tanz erzählt eine eigene Geschichte. Sie tanzen Stücke wie „El águila blanca“ (ein aztekischer Tanz), „El venado“ (Concheros Tanz), „Los parachicos“ (aus Chiapas), „La Bruja“ (Veracruz) und das berühmte „Jarabe Tapatío“ sowie „La Llorona“. Diese Tänze spiegeln nicht nur die Vielfalt Mexikos wider, sondern auch die Mischung von indigenen, europäischen und afrikanischen Einflüssen, die die mexikanische Kultur prägen.

Es ist faszinierend zu sehen, wie die Gruppe durch das Schwingen der Röcke und die lebendigen Farben der Kostüme die kulturelle Vielfalt Mexikos nach Bremen bringt. Jeder Tanz ist mehr als nur Bewegung – er ist ein Ausdruck von Geschichte, Rhythmus und Geschichten, die tief in der mexikanischen Identität verankert sind.

Das Streben nach mehr

Obwohl einige Mitglieder von Tiahui bereits Tänzerfahrung mitbringen, haben alle gemeinsam an den Choreografien gearbeitet und voneinander gelernt. In Mexiko gehört das Erlernen dieser Tänze oft schon von klein auf zum Leben in der Schule oder in der Familie. Es ist fast unmöglich, dass jemand aus Mexiko nicht mindestens einmal im Leben einen „Son aus Jalisco“, einen „Huapango“ oder einen „Hirsch-Tanz“ getanzt hat.

Für die Mitglieder von Tiahui ist der Tanz eine Möglichkeit, ihre kulturelle Identität zu bewahren und gleichzeitig den Austausch mit der bremerischen Gesellschaft zu fördern. Und obwohl die Gruppe keine professionellen Tänzerinnen sind, so tanzen sie mit der Leidenschaft und Freude, die typisch für die mexikanische Tanztradition ist.

Der Blick in die Zukunft

Die Gruppe hat bereits zahlreiche Auftritte absolviert und plant, ihre Tanzvorführungen weiter auszubauen. Mit jedem neuen Tanz möchten sie nicht nur die Vielfalt mexikanischer Tänze zeigen, sondern auch Brücken zwischen den Kulturen schlagen und die mexikanische Gemeinschaft in Bremen stärken.

Ihre Auftritte sind eine lebendige Feier der mexikanischen Kultur, die immer mehr Menschen in Bremen und darüber hinaus erreichen wird.